Donnerstag, 29. Juni 2017

Wenn der Gang manchmal herausspringt ...

Zufällig erreicht mich heute eine Mail eines anderen Rabeneick Besitzers mit einer SM150, der über folgende Problematik klagt:

... springt an meiner Maschine sporadisch der 2te Gang raus und dabei spielt es keine Rolle ob ich auf einer Geraden oder Steigung  fahre. Dann macht es Probleme diesen wieder einzulegen, aber wie gesagt kann es auch vorkommen dass ich einige Kilometer fahre ohne dass dieses Problem auftritt ...

Dieses Problem kenne ich von früheren Fahrten auch. Oft ist der zweite Gang betroffen, denn der wird oft und meist unter Last eingelegt. Und das kann mehrere Ursachen haben, von denen ich die folgenden drei wie folgt beschreiben möchte:
  1. Der Leerlauf-Finder ist möglicherweise zu stramm eingestellt. Näheres dazu habe ich bereits früher im Blog hier erklärt. Diese Ursache ließe sich ohne Zerlegung von Motor/Getriebe beheben.
  2. Die Feder am Schalt-Sperrmechanismus (im Bild unterhalb und etwas rechts von der Bildmitte) ist vielleicht müde geworden oder gar gebrochen und deshalb wird der eingelegte Gang nicht ausreichend arretiert. Die Feder muss dann erneuert werden und die Schaltsperre neu eingestellt. Das wird im Werkstatthandbuch von Sachs gut erklärt. Nur, wo bekommt man eine gute Feder her ... (der Besuch von Oldtimer-Teilemärkten wird empfohlen).
    Hierzu müssen Motor/Getriebe zerlegt werden.
  3. Die 4 Schaltklauen auf jeder Seite an den Doppel-Gangrädern sind beim Sachs als zylindrische Zapfen auf der einen Seite und zylindrische Löcher in der Nabe der Räder auf der anderen Seite ausgebildet (siehe unten, die Getriebewelle mit Rädern oben im Bild). Diese bieten keinen "Hinterschliff", der die im Eingriff befindlichen Gangräder unter Last zusammenhält statt sie auseinander zu drücken.
    Das macht nichts, solange die zylindrischen Zapfen nicht konisch abgenutzt sind, denn dann reicht die Arretierungs-wirkung der Schaltfeder dazu noch aus. Werden die Zapfen jedoch im Laufe der Jahre durch Abnutzung leicht konisch, dann werden die beiden Gangräder unter Last zunehmend auseinander gedrückt und irgendwann reicht die Sperrwirkung der Arretierungsfeder nicht mehr aus und dann trennen sie sich - der Gang springt heraus. Leider lässt sich dieses Problem kaum reparieren, man müsste schon die ursprüngliche Form der Zapfen durch Auftragschweissen und mech. Bearbeiten wiederherstellen. Oder man hat ein gebrauchtes Getriebe, aus dem man die Gangräder verwenden kann, wenn sie noch gut sind.
    Auch hierzu müssen Motor/Getriebe zerlegt werden.

Montag, 26. Juni 2017

Endlich wieder eine funktionierende Werkstatt!

Nun, jetzt stehen die Dinge für mich wieder viel besser und ich habe endlich wieder eine funktionierende Werkstatt, in der ich meine Rabeneick weiter reparieren und restaurieren kann. Ich werde jetzt dann mal wieder die Kisten mit den Teilen auspacken und mir überlegen, was als nächstes ansteht.

Diese Vespa P 150 X ist mir zugelaufen
Parallel zu meinem Rabeneick Projekt habe ich spontan die Patenschaft für eine Vespa P 150 X übernommen, die 1980 als waschechte Italienierin erstzugelassen wurde und deshalb leicht von den deutschen Modellen abweicht (12V Wechselspannung im Bordnetz, jedoch keine Batterie - aber trotzdem schon mit Blinker, Hupe und Bremslicht).

Da gibt es momentan noch ein paar kleine Probleme mit Zündung und Vergaserabstimmung, denn der Vorbesitzer hat da nach meinem Geschmack so einiges verhunzt. Aber die Basis ist gut und der Roller fährt und ist zugelassen. Also nur ein wenig optimieren ... und ein paar Teile austauschen. Glücklicherweise gibt es für die PX noch fast alles zu kaufen.