Mittwoch, 3. Juni 2009

Die Zündanlage

Was früher mal eingebaut war: der sog. SchwungLichtMagnetZünder des Sachs-Motors (Fabrikat BOSCH) ist schon für damalige Verhältnisse eher bescheiden dimensioniert gewesen:

Ein 6V Wechselstrom-Generator mit gesamt 30 Watt Licht- und Ladeleistung, ohne Spannungsregelung. Man rechnete damals mit 25 Watt Scheinwerferbirne (das entspricht ungefähr der berühmten elektrischen Dunkelheit), dazu 2 Watt Rücklichtbirnchen (ein Glühwürmchen schafft heute fast dasselbe) und 3 Watt Ladeleistung für die Batterie, die hier nur Hupe, Brems- und Standlicht versorgen musste.
Aber das war bei Generator-Nenndrehzahl gerechnet, im Leerlauf glühen die Birnchen halt entsprechend dunkler. Und von technischen Errungenschaften wie Blinker (Pflicht erst ab 1959) und Tachobeleuchtung habe ich noch gar nicht mal gesprochen. Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass die Permanentmagnete im Schwungrad mit den Jahren schwächer geworden sind, dann weiss man: das würde mit der alten Original-Anlage wohl kaum mehr ein sicheres Fahren bei Nacht werden.
Die elektrische Anlage entsprach in etwa diesem Schaltbild:
LM/UT/1/142/30-L6
Zur Erinnerung: tagsüber mit eingeschaltetem Hauptscheinwerfer zu fahren (Sicherheitsgedanke) war bei Motorrädern damals noch gar nicht üblich; tagsüber wurde normalerweise ohne Licht gefahren, um die Batterie zu laden, nachts war die Ladebilanz eben meist negativ. Im ausgewogenen Mittel ging das vielleicht gut, vorausgesetzt, die Anlage war in einwandfreiem Zustand. Heute müsste man die Batterie vermutlich zwischen den Fahrten regelmäßig ans Ladegerät anschliessen.
Auf Blinker und Bremslicht und mindestens 45 Watt Biluxlampe im Scheinwerfer wollte ich schon 1978 nicht verzichten, deshalb baute ich damals einen Sachs-Motor aus einem Messerschmitt Kabinenroller ein, der eine 90Watt Gleichstromlichtmaschine mit elektromechanischem Regler besaß. Die Lichtmaschine war fast so gross wie der restliche Motor, aber ich hatte LICHT! Die optische Veränderung am Motor störte mich damals nicht so, die Funktion stand im Vordergrund, denn ich brauchte das Motorrad 8 Jahre und über 50.000 km lang als normales Verkehrsmittel - tags oder eben auch nachts.
Heute ist es technisch möglich, mit dem gleichen Platzbedarf der alten 6 Volt / 30 Watt Anlage eine 12 Volt / 100 Watt Anlage mit Spannungsregelung unterzubringen. Das will ich in meiner Rabeneick probieren, man soll die Nachrüstanlage von aussen nicht sehen. Ich habe Kontakt mit den Leuten von Powerdynamo aufgenommen und werde berichten, ob der Umbau möglich ist und was er bringt.
Powerdynamo Zünd-/Lichtanlagen
Stay tuned ... über meine Erfahrungen werde ich demnächst berichten.

3 Kommentare:

  1. Hallo
    Ist die Beschreibung der Lichtanlage so richtig?
    Nach meinem Wissen hast du 2 Lichtspulen für das Haupt/Fernlicht und 1 Ladespule die über einen Gleichrichter im Scheinwerfer die Batterie mit Strom versorgt, an die aber nur Standlicht und Hupe angeschlossen werden.
    Gruß Michael

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  2. Dein Kommentar ist richtig, die beiden Lichtspulen sind parallel geschaltet und bringen zusammen 27 Watt. Die einzelne Ladespule (3 Watt) sowie die Zündspule arbeiten separat. Die Anlage heisst Bosch LM/UT/1/142/30. Ich poste oben zusätzlich noch das Systemschaltbild. Es gab auch andere Anlagen mit mehr Leistung, z.B. die Bosch LM/UT/1/154/45 mit 45 Watt.

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  3. Hallo, hat die Umrüstung auf die Lösung von Powerdynamo funktioniert? Das würde mich interessieren. stehe auch kurz vor der Entscheidung, da ich Probleme mit meiner Zündspule habe. Viele Grüße Simon

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Hallo, ich freue mich über jeden Kommentar.